Tanja Siewert  Mediatorin

Erbmediation

Das Thema Erbstreitigkeiten liebt mir besonders am Herzen und stellt daher einen Schwerpunkt meiner Arbeit dar.

Erbstreitigkeiten sind an der Tagesordnung. Die früher humoristisch gemeinte Frage „versteht ihr euch noch oder habt ihr schon geerbt“ ist leider allzu oft Alltag geworden. Die Emotionen kochen hoch, besonders oder gerade weil man familiär verbunden ist. Dabei geht es nicht nur um Geld oder andere materielle Zuwendungen sondern auch um die Beziehungsebene. Wie viel war er/sie dem Erblasser wert?

Eine Ungleichbehandlung belastet die Beziehung der Geschwister untereinander. 

Der Konflikt, welcher eigentlich von einem verstorbenen Elternteil ursprünglich ausgelöst wurde und nicht von den Geschwistern selbst, muss jedoch von den Hinterbliebenen bewältigt werden ohne Antworten auf viele ihrer Fragen zu bekommen. 

Das kann nicht nur Konflikte zwischen den Geschwistern bedeuten. Teilweise wird auch noch der überlebende Elternteil unnötig in Konflikte mit den Kindern involviert, da er/sie für die Entscheidung des Verstorbenen mitverantwortlich gemacht wird.

Gerade die Ungleichbehandlung kann eine Familie zerreissen. Falls solch ein Konflikt unter Geschwistern oder Eltern und Kinder nicht aufgelöst wird, kann dies sogar in die Enkelgeneration weiter übertragen werden.

Es ist daher ratsam, seine Erben noch zu Lebzeiten über sein Testament zu informieren. So hat man eine Chance, mögliche Konflikte eventuell zu lösen oder zu vermeiden. Eltern sollten ihre Pläne verständlich machen. 

Da es aber in der Natur der Dinge liegt, dass sich keiner mit seinem eigenen Tod auseinandersetzen möchte, werden viele der Testamente erst in hochbetagtem Alter geschrieben oder eben überhaupt nicht. 

Für einige der Erblasser ist eine gerechte Verteilung „zu gleichen“ Teilen, jedoch können gerade diese Erbengemeinschaften zu katastrophalen Streitigkeiten führen. Für jeden bedeutet Fairness und Gerechtigkeit etwas anderes und jeder hat unterschiedliche Interessen.